Baumpollenallergie: Ursachen, Symptome, Tests & Behandlung

Baumpollenallergie: Ursachen, Symptome, Tests, Behandlung

Bäume bieten uns viele Vorteile. Sie produzieren lebenswichtigen Sauerstoff und absorbieren schädliche Treibhausgase. Aber Menschen, die allergisch auf Baumpollen reagieren, können sie zu schaffen machen. Allergischer Schnupfen wird nicht nur durch Gräser- und Kräuterpollen ausgelöst. Auch Bäume können dich zum Niesen bringen. Tatsächlich sind es sogar die Pflanzen, die den Beginn eines neuen Allergiejahres ankündigen.

Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, eine Baumpollenallergie in den Griff zu bekommen. Vor allem, wenn du weißt, worauf du achten musst, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wann du sie anwenden kannst.

 

Saison für Baumpollen(allergie)

Die meisten halten Baumpollenallergien in der Regel für eine Frühlingserscheinung und denken, dass das Niesen erst mit der Frühlingssonne beginnt. In Wirklichkeit hängt es davon ab, gegen welche Baumpollen man allergisch ist. Haselnusskätzchen zum Beispiel öffnen sich schon im Winter, um ihre Pollen freizusetzen - bevor Blätter den Weg blockieren können.

Wann genau allergische Beschwerden bei dir einsetzen, hängt auch von deinem Wohnort ab. „Heuschnupfen“ kann dich schon im Januar oder früher plagen. Kalte Winter und sehr starker Regen können die Bestäubung verzögern. Aber die Baumpollensaison kann länger andauern und sich mit dem darauffolgenden Gräserpollenflug überlappen.

 

Warum bringen dich Baumpollen zum Niesen?

Viele Bäume sind windbestäubt. Sie setzen Millionen von winzigen Pollenkörnern in die Luft frei, in der Hoffnung, dieselbe Art zu finden und neue Bäume zu bilden. Die Baumpollenpartikel sind sehr klein. So klein, dass es schwierig ist, sie mit dem bloßen Auge in der Luft zu erkennen. Sie können hunderte bis tausende Kilometer weit fliegen.

Allergietest in einer allergologischen Facharztpraxis

Zur Abklärung deiner Symptome und Behandlungsmöglichkeiten wende dich bitte an eine Allergologin oder einen Allergologen. In unserer Facharztsuche kannst du eine Facharztpraxis in deiner Nähe finden.

 

Im Frühjahr sind viele Baumpollen in der Luft. Und es ist nur allzu leicht, sie einzuatmen, ohne es zu merken – bis die Allergiesymptome einsetzen. Ein Vorteil der Frühlingsschauer ist, dass sie die Heuschnupfensymptome wieder eindämmen können. Der Regen wäscht die Baumpollen aus der Luft und die Luftfeuchtigkeit beschwert sie noch eine Weile danach.

Baumpollenallergie-Symptome

Allergische Beschwerden durch z. B. Heuschnupfen treten bei Allergien gegen Baum-, Gräser- und Kräuterpollen häufig auf. Die Symptome können leicht bis schwer sein, je nachdem, wie stark dein Körper auf die Pollen reagiert. Zu den Symptomen gehören üblicherweise:

  • Verstopfte Nase
  • Laufende Nase (für gewöhnlich mit klarem Ausfluss)
  • Niesen
  • Juckende(r) Nase, Gaumen und Rachen
  • Ein Gefühl von Schleim, der den Rachen hinunterläuft
  • Juckende, rote oder tränende Augen
  • Husten
  • Engegefühl in der Brust oder pfeifende Atmung
  • Müdigkeit

Das bedeutet nicht, dass du alle diese Symptome definitiv oder auf einmal bekommst. Manche Menschen neigen eher zu einer juckenden Nase, während andere tränende Augen bekommen. Auf jeden Fall können diese Beschwerden enormen Einfluss auf dein Leben haben. Die Suche nach einer genauen Diagnose und Beratung über die richtige Behandlung kann sich lohnen.

 

Warum reagiere ich allergisch auf Baumpollen?

Du fragst dich vielleicht, warum du im Frühjahr ständig niesen musst. Es hängt alles davon ab, wie dein Immunsystem reagiert, wenn es auf Baumpollen trifft. Das Immunsystem der meisten Menschen sieht Baumpollen nicht als Bedrohung. Sie atmen sie einfach ein und ihr Körper ignoriert die Eindringlinge.

Bei anderen lösen Pollen eine sofortige Immunantwort aus. Dein allergisches Immunsystem bildet Antikörper, die als Immunglobulin E (IgE) bekannt sind. Diese Antikörper verbleiben im Blut und sind bereit, deinen Körper zu „verteidigen“, wenn du wieder auf Baumpollen triffst.

Eine allergische Reaktion tritt auf, wenn die Antikörper versuchen, die „Bedrohung“ so schnell wie möglich zu bekämpfen. Sie weisen andere Zellen an, Abwehrstoffe wie Histamin und ähnliche Substanzen zu produzieren. Deshalb kann es sein, dass du beim Einatmen der feinen Baumpollen eine verstopfte Nase bekommst oder niesen musst.

Männliche Blüten produzieren Pollen, während weibliche Blüten Samen und Früchte produzieren. Das ist zum Teil der Grund dafür, dass Städte so allergieerregend sein können. Stadtplaner entscheiden sich oft für männliche Bäume, damit die Bürgersteige nicht verschmutzen.

Warum reagiere ich allergisch auf Baumpollen?

Die Symptome einer Kräuterpollenallergie können Erkältungssymptomen ähneln. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen den Symptomen einer Kräuterpollenallergie und denen einer Erkältung, die du kennen solltest. Klarer Schleim ist zum Beispiel eher mit Heuschnupfen assoziiert. Gelblicher Schleim, eine erhöhte Temperatur und Muskelschmerzen sind in der Regel Erkältungssymptome.

Dann gibt es noch ein selteneres Symptom einer Kräuterpollenallergie, das auftreten kann, wenn deine Haut mit bestimmten Kräutern in Kontakt kommt. Einige Kräuter können eine allergische Reaktion in Form eines Ausschlags hervorrufen, ähnlich einer Kontaktdermatitis. Ambrosia kann beispielsweise bei manchen Menschen einen Ausschlag verursachen, der juckt, rötlich ist und in der Regel hinter den Ohren, im Gesicht, am Hals und in der Armbeuge auftritt. Bei einem Ambrosia-Ausschlag handelt es sich um eine Art von Kontaktdermatitis, die über die Luft erfolgt.

 

Männliche Blüten produzieren Pollen, während weibliche Blüten Samen und Früchte produzieren. Das ist zum Teil der Grund dafür, dass Städte so allergieerregend sein können. Stadtplaner entscheiden sich oft für männliche Bäume, damit die Bürgersteige nicht verschmutzen.

Welche Baumpollen verursachen Symptome?

Viele Bäume können eine allergische Reaktion auslösen. Tatsächlich wurden weltweit mindestens 50 verschiedene Baumpollenallergene identifiziert. Bei einigen Bäumen ist dies jedoch eher der Fall als bei anderen. Ein Beispiel ist die Birke. Jedes einzelne Kätzchen (die männliche Blüte) kann bis zu 6 Millionen Pollenpartikel freisetzen. Und die Birkensaison dauert mehrere Monate lang an.

Doch die Birke ist nicht die einzige. Andere Übeltäter sind:

Heißt das, ich muss wegen meiner Baumpollenallergie auf Bäume in meinem Garten verzichten?

Nein, du musst deine Gartenhandschuhe noch nicht an den Nagel hängen. Es gibt viele allergikerfreundliche Bäume, an denen du deine Freude haben kannst. Einige von ihnen haben schwere Pollen. Diese werden nicht vom Wind, sondern von Insekten getragen. Dazu gehören zum Beispiel der Apfelbaum, die blühende Kirsche oder Pflaume, die Zierbirne, die Vogelbeere und die Magnolie. 

Du kannst auch in der Baumschule nachfragen, ob sie weibliche Bäume der von dir gewünschten Art verkaufen. Vielleicht ein roter Ahorn.  Männliche Blüten produzieren Pollen, während weibliche Blüten Samen und Früchte produzieren. Das ist zum Teil der Grund dafür, dass Städte so allergieerregend sein können. Stadtplaner entscheiden sich oft für männliche Bäume, damit die Bürgersteige nicht verschmutzen. Sie wachsen auch auf vielen Schulhöfen.

Kreuzreaktionen mit Baumpollen

Eine Allergie gegen eine Baumart kann auch bei anderen Arten Reaktionen auslösen. Dies liegt daran, dass sich bestimmte Strukturen (=Proteine) in verschiedenen Pollenarten sehr ähneln können, sodass das Immunsystem auf die verschiedenen Pollenarten gleichermaßen reagiert. Hierdurch entstehen sogenannte Kreuzallergien. Sie können auch zwischen Baum- und Gräser- oder Kräuterpollen auftreten. Zum Beispiel können Menschen, die allergisch auf Birkenpollen reagieren, auch in der Nähe von Haselnussbäumen, Pappeln und Eichen eine verstopfte Nase bekommen.

 

Baumpollenallergie und Nahrungsmittel

Eine weitere Art der Kreuzallergie betrifft Obst, Gemüse, Gewürze und Nüsse. Dies geschieht aus dem gleichen Grund: Ähnliche Proteine verwirren dein überaktives Immunsystem. Beispielsweise kann eine Allergie gegen Birkenpollen beim Verzehr von Äpfeln, Kirschen, Pfirsichen, Birnen, Petersilie, Sellerie, Mandeln oder Haselnüssen ein Kribbeln im Mund verursachen. Dies wird als Kreuzreaktion oder orales Allergiesyndrom bezeichnet. Die Symptome sind in der Regel mild und treten nur im Gesicht, am Mund, an den Lippen oder im Rachen auf.

Ein juckender Mund und Rachen können nach dem Verzehr von Nüssen, Erdnüssen und Sojabohnen auch Anzeichen einer Nahrungsmittelallergie sein, die eine schwere allergische Reaktion hervorrufen kann. Suche in diesem Fall zügig eine Ärztin oder einen Arzt auf – insbesondere wenn du Luftnot hast!

 

Baumpollenallergie: So erhältst du eine Diagnose

Bei saisonalen Allergiebeschwerden im Frühling solltest du deine Ärztin oder deinen Arzt aufsuchen, um einen Allergietest durchführen zu lassen. So kannst du feststellen, ob Bäume oder andere Pflanzen bei dir eine Reaktion hervorrufen oder ob es eine ganz andere Ursache gibt.

Deine Ärztin oder dein Arzt kann einen Allergietest auf der Haut (=Pricktest) oder im Blut veranlassen und die Ergebnisse auswerten. Um deine Erkrankung zu diagnostizieren, fragt sie bzw. er dich nach deinen Symptomen.

 

Umgang mit Baumpollenallergie

Die Behandlungsmöglichkeiten hängen vom Schweregrad deiner Baumpollenallergie ab. Diese Schritte können dir beim Meiden von Baumpollen helfen:

  • Überprüfe die Pollenflugvorhersage - unsere App kann helfen
  • Fenster und Türen geschlossen halten, wenn die Pollenbelastung hoch ist
  • Wäsche und Bettwäsche häufig waschen und drinnen trocknen
  • Vor dem Zubettgehen Abduschen inkl. Haare waschen

Zur Linderung leichter bis mittelschwerer Beschwerden kannst du eine einfache Nasenspülung mit Kochsalzlösung aus der Apotheke durchführen. Du könntest auch nach gängigen rezeptfreien Mitteln wie Antihistaminika und Kortison fragen. Beide können verwendet werden, um Allergiesymptome zu lindern, wenn die Pollenflugwerte hoch sind. Für stärkere Varianten benötigst du ein Rezept von deiner Ärztin oder deinem Arzt. Achtung: diese Medikamente sollten nicht dauerhaft angewendet werden.

 

Die Behandlungsmöglichkeiten hängen vom Schweregrad deiner Baumpollenallergie ab. Diese Schritte können dir beim Meiden von Baumpollen helfen:

  • Überprüfen der Pollenflugvorhersage - unsere App kann helfen
  • Fenster und Türen geschlossen halten, wenn die Pollenbelastung hoch ist
  • Wäsche und Bettwäsche häufig waschen und drinnen trocknen
  • Vor dem Zubettgehen Abduschen inkl. Haare waschen

Zur Linderung leichter bis mittelschwerer Beschwerden kannst du eine einfache Nasenspülung mit Kochsalzlösung aus der Apotheke durchführen. Du könntest auch nach gängigen rezeptfreien Mitteln wie Antihistaminika und Kortison fragen. Beide können verwendet werden, um Allergiesymptome zu lindern, wenn die Pollenflugwerte hoch sind. Für stärkere Varianten benötigst du ein Rezept von deiner Ärztin oder deinem Arzt. Achtung: diese Medikamente sollten nicht dauerhaft angewendet werden.

 

Baumpollenallergie: Allergie-Immuntherapie

Eine Allergie-Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung genannt) ist die einzige langfristige Behandlung für Baumpollenallergien. Sie geht die Ursache und nicht nur die Symptombekämpfung an, indem sie dein Immunsystem „desensibilisiert“. Die wiederholte Gabe vom jeweiligen Auslöser (=Allergen) entweder als Tabletten, Tropfen oder Injektionen verabreicht, konditionieren deinen Körper, nicht mehr auf Baumpollen zu reagieren. Die Behandlung kann dazu führen, dass du, wenn überhaupt, nur noch milde Symptome hast.

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Warum ist eine Ambrosia-Allergie so häufig?

Was ist eine Hyposensibilisierung

Redaktionsrichtlinien

Allergiecheck macht Allergiewissen verständlich für jeden und hält sich dafür an ein aufwendiges Redaktionsverfahren. Wir legen zum Beispiel Wert auf aktuelle und verlässliche Informationsquellen. Expertinnen und Experten der medizinischen Abteilung überprüfen unsere Inhalte, bevor wir sie an dich weitergeben. Das Experten- sowie auch das Redaktionsteam bemühen sich, jederzeit genau, gründlich, klar und objektiv zu sein. Unsere Redaktionsrichtlinien erklären im Detail, wie wir dies tun.

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